Bis 09. Februar müssen Berliner Eltern für die Betreuung ihrer Kinder vorgesorgt haben. Für diesen Tag hat die Gewerkschaft GEW aufgerufen, die Kita-Eigenbetrieben und Schulhorten in Berlin zu bestreiken. Am Mittwoch gab die Gewerkschaft bekannt, dass 50.000 Beschäftigte die Arbeit niederlegen sollen. Auch angestellte Lehrer sowie einige Bezirksamtsmitarbeiter sollen sich am Streik beteiligen. Die Kitas freier Träger sind vom Streik aber nicht betroffen.
Die GEW meint, dass die Beschäftigten ein Recht auf spürbare Tariferhöhungen in 2010 haben. Für einen Protestmarsch vor dem Amtssitz des Innensenators Ehrhart Körting (SPD) haben sich bereits 800 Teilnehmer angemeldet, ließ die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft verlauten. Die Gewerkschaften und Körting haben sich in der vergangenen Woche wieder nicht einigen können. Der Senator zog daraufhin sein Angebot zurück, Berlin 2012 in die Tarifgemeinschaft der Länder zurückzuführen. Die festgefahrenen Tarifverhandlungen für die knapp 50.000 Arbeiter und Angestellten von Land und Bezirken sind nun auch der Streikgrund.
Es gibt zur Zeit noch keinen neuen Verhandlungstermin. Zwischen Berlinern und den Kollegen in anderen Bundesländern besteht eine Einkommenslücke von 6%, die nach den Gewerkschaften schnell geschlossen werden muss. Die Gewerkschaft Verdi ist über die frühzeitige Ankündigung der GEW verärgert. Von der GEW hätte man wenig mehr Professionalität erwartet und sprach von einem „Hase- und Igel-Spiel“. Verdi führt ebenfalls Verhandlungen und erwägt Warnstreiks. Tarifabschlusse sind bis jetzt noch nicht zustande gekommen, weil die Gewerkschaften uneins sind und sie unterschiedliche Tarifrechte in Berlin anstreben.